Schlagwort: Gewaltprävention

  • Messerangriffe und Abwehrchancen

    Messerangriffe und Abwehrchancen

    Vor einiger Zeit habe ich einen Beitrag zum Thema Messerangriffe in Deutschland veröffentlicht.

    Dabei habe ich einen Blick auf die öffentlich zugänglichen Statistiken des BKA geworfen, um zu schauen, wie sich die Anzahl der Messerangriffe seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2021 entwickelt haben. Zugleich wurde geschaut, welche realistische Möglichkeiten es gibt, um sich im Ernstfall zu verteidigen.

    Das Thema wurde aus theoretischer Perspektive beleuchtet. Doch wie sieht die Realität aus? Lassen sich Messerangriffe so leicht abwehren, wie es einige Kampfkünstler in ihren Videos zeigen? Wie einfach oder schwer ist es, einen Messerangriff erfolgreich abzuwehren? Kann ein Angriff mit den bloßen Händen oder nur mit Hilfsmitteln abgewehrt werden? Gibt es überhaupt eine echte Chance?

    In den vergangenen Tagen wurden dazu drei sehr interessante Videos auf dem YouTube-Kanal des Einsatz Coaches veröffentlicht. Im Kern geht es darum, dass verschiedene (Kampfsport-)Profis herausfinden wollten, ob sie es schaffen, einen Messerangriff realistisch abzuwehren. Für die Simulation wurde der YouTuber und SV-Fachmann Einsatz Coach als Angreifer eingeladen.

    Im ersten Video versuchte sich Eric Gold, ehemaliger Kickbox-Weltmeister und BJJ-Schwarzgurt, gegen einen Messerangriff zur Wehr zu setzen.

    Im zweiten Video bekam es der Angreifer mit dem ehemaligen MMA-Champion und Pionier Stephan „T800“ Pütz zu tun.

    Im dritten Video stellte sich KUNI, ein ehemaliger Beamter einer SEK-Einheit, der Herausforderung.

    In einem ergänzenden Folgevideo zeigte KUNI zudem verschiedene SV-Hilfsmittel und Möglichkeiten zur erfolgreichen Abwehr. Zum Einsatz kamen unter anderem ein Tactical Pen, eine SV-Tasche, ein Schnittschutzpullover, eine Tactical Light (taktische Taschenlampe) und ein SV-Schirm. Drei dieser Hilfsmittel stelle ich auch in meinem Buch Gewaltprävention im Alltag vor.

    Alle vier Videos sind sehr sehenswert. Während die ersten drei sehr eindrücklich zeigen, wie schwer – um nicht zu sagen nahezu unmöglich – es ist, einen Messerangriff unbewaffnet abzuwehren, geht das vierte Video auf mögliche Hilfsmittel ein. Es zeigt, wie sich die Chancen durch deren Einsatz zugunsten des Verteidigers verbessern können.

    Besonders freut mich, dass die vorgestellten Ansichten und Empfehlungen weitgehend mit meinen eigenen übereinstimmen und somit bestätigt werden. Viele der gezeigten Hilfsmittel empfehle ich ebenfalls in meinem Buch.

    Zwei neue Hilfsmittel – die spezielle SV-Tasche sowie die schnitthemmende Kleidung – hatte ich bislang noch nicht erwähnt. Beide Hilfsmittel schätze ich als sehr hilfreich ein und werde sie in einer später überarbeiteten Auflage meines Buches ergänzen und vorstellen.

    Hier möchte ich auf die Videos verweisen:

    Video 1 – Eric Gold will’s wissen!

    Video 2 – Stephan Pütz will’s auch wissen (UNGEFILTERT)

    Video 3 – Ex-SEK Beamter will’s wissen!

    Video 4 – GEFÄHRLICH – Messerangriff! 5 Gegenstände die Dich retten – oder auch nicht! KUNI

  • Messerangriffe in Deutschland

    Messerangriffe in Deutschland

    Alarmierende Zahlen und echte Überlebensstrategien

    In den letzten Jahren ist die Zahl der Messerangriffe in Deutschland deutlich gestiegen – nicht nur gefühlt, sondern statistisch belegt. Die neue Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt eine bedrohliche Entwicklung: Immer mehr Menschen werden Opfer von Straftaten, bei denen Messer eingesetzt werden – ob bei Raubüberfällen, Körperverletzungen oder gar bei Tötungsdelikten.

    📈 Messerangriffe im Überblick – Zahlen aus der Kriminalstatistik

    Seit 2021 ist ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Hier ein Auszug nach Deliktsbereichen bei denen ein Messer verwendet wurde:

    👉 Gesamtanzahl 2024: 29.014 Fälle mit Messer
    (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2024, WELT.de)

    Hinweis:
    Bei der Erfassung von Straftaten in der polizeilichen Kriminalstatistik wird dann von einem „Messerangriff“ gesprochen, wenn bei der Tathandlung ein Angriff mit dem Messer unmittelbar gegen eine Person angedroht oder ausgeführt wird. Das Mitführen eines Messers reicht nicht aus um in die PKS als Messerangriff erfasst zu werden.

    Was diese Zahlen bedeuten

    • Messer werden nicht nur bei Raub oder Mord verwendet, sondern auch bei Körperverletzungen im Alltagsgeschehen.
    • Die Täter sind oft jung, männlich – und die Hemmschwelle, ein Messer einzusetzen, ist erschreckend niedrig.
    • Die Gefahr kann jederzeit und überall auftreten: im Park, an der Haltestelle, in der Disco, in der Schule.

    Messerangriffe – unterschätzte Gefahr

    Ein Messerangriff ist extrem schnell. Die meisten Angriffe dauern nur wenige Sekunden. Selbst wenn man vorbereitet ist, hat oftmals kaum eine Chance zu reagieren, da der Angriff häufig überfallartig von statten geht.

    • Messer lassen sich leicht verbergen.
    • Jeder Stich oder Schnitt kann tödlich sein – so kann bspw. eine Wunde im Oberschenkel kann zum Verbluten führen.
    • Selbst für trainierte Menschen gibt es keine Garantie, einem Messerangriff unversehrt zu entkommen.

    Gerade beim letzten Punkt wurden in 2025 zwei Videos von Profi-Kämpfer veröffentlicht, die die Aufgabe hatten, einen Messerangriff abzuwehren. Die erste Person war mehrfacher Kickbox-Champion der zudem den 1. Dan im Brazilian Jiu-Jitsu hat. Die zweite Person MMA-Champion.

    Der Angriff wurde mit einem roten Edding simuliert. In beiden Fällen wären die beiden erfahrenen Kämpfer mit Stichen und Schnitten erheblich verletzt worden.


    Realistische Selbstverteidigung: Was wirklich hilft

    🥇 Beste Option: Flucht

    Wenn du fliehen kannst – tu es!
    Je größer die Distanz desto besser!

    „Der sicherste Kampf ist der, den du gar nicht führen musst.“

    🥈 Zweitbeste Option: Kampf – ums Überleben

    Wenn keine Flucht möglich ist, musst du handeln:

    • Nicht zögern, sondern reagieren.
    • Verwende Gegenstände als Schutz (Tasche, Jacke, Rucksack).
    • Ziel: Distanz schaffen, den Angreifer verwirren, nicht direkt blockieren.
    • Rechne mit Verletzungen – aber: Wer kämpft, hat eine Chance zu überleben.

    „Wenn du nicht kämpfst, hast du verloren. Wenn du kämpfst, besteht Hoffnung.“


    Fazit: Wachsamkeit, Vorbereitung und Realitätssinn

    • Die Gefahr ist real – und sie wächst.
    • Niemand ist sicher – aber jeder kann sich vorbereiten.
    • Selbstverteidigung ist kein Actionfilm – sie ist ein letzter Ausweg im Ernstfall.

    👉 Trainiere realistisch. Bleib wachsam. Bereite dich vor.


    Wenn du mehr über realistische Selbstverteidigung, Messerabwehr unter Stressbedingungen oder Prävention lernen willst – folge meinem Blog, lese mein Buch oder besuche ein Seminar bei defenze.de.

    Dein Leben ist es wert, dass du lernst, es zu schützen.

  • Weiterbildung zum DJKB Gewalt- & Konfliktmanager für Erwachsene

    Weiterbildung zum DJKB Gewalt- & Konfliktmanager für Erwachsene

    Als Autor des Buches “Gewaltprävention im Alltag” und erfahrener Dozent ist es mir wichtig, mein Wissen kontinuierlich aufzufrischen und zu erweitern. Gerade in einem Bereich wie der Gewalt- und Konfliktbewältigung ist es essenziell, neue Erkenntnisse und bewährte Methoden in die eigene Praxis zu integrieren. Aus diesem Grund habe ich im Dezember 2024 an der Weiterbildung zum “DJKB Gewalt- & Konfliktmanager für Erwachsene” teilgenommen.

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  • Enkeltrick 2.0

    Sie haben bestimmt schon von ihm gehört, vom sogenannten Enkeltrick? Ein vermeintlicher Enkel ruft bei einer älteren Person an und versucht an das kleine, ersparte Vermögen zu kommen.

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  • Leseprobe zum Buch

    Wer kauft schon gerne die Katze im Sack?

    Bevor ich ein Buch kaufe, möchte ich zumeist etwas mehr über den Inhalt, manchmal auch über den Autor erfahren. Geht Ihnen das auch so?

    Aus diesem Grund habe ich eine Leseprobe veröffentlicht. Diese finden Sie hier: Leseprobe

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  • Zeitungsberichte über mein Buch

    Cover Gewaltprävention

    Nach dreijähriger Arbeit, konnte ich im November 2021 mein Buch zum Thema Gewaltprävention über Tredition veröffentlichen.

    Am 09.12.2021 berichtete das Badische Tagblatt (BT) über meine Veröffentlichung. Die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) folgten mit einem Artikel am 11.01.2022. Beide Berichte können nun auf meiner Homepage im Reiter Presse nachgelesen werden.

  • Veränderung

    Defenze

    Sicherheit im Alltag

    Die Welt verändert sich. In jedem Jahr, an jedem Tag zu jeder Minute.

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  • Karate – nur etwas für „junge Menschen“?

    Weit gefehlt! Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie mit 55 Teilnehmern wurde untersucht, welche Auswirkungen das Karatetraining auf die körperliche und physische Fitness von Personen hat, die über 50 Jahre alt sind.

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  • K.O.-Tropfen zur Fasnachtszeit

    Wir sind mitten in der “fünften” Jahreszeit und die Fasnachtsveranstaltungen mehren sich. Mit ihnen mehrt sich gleichzeitig die Gefahr, dass man Opfer von sogenannten K.O.-Tropen werden kann. Hierzu ein Beitrag von der Website der Polizei-Beratung:

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  • Frauen lernen sich zu verteidigen

    Frauen lernen sich zu verteidigen

    Vollen Einsatz zeigten 8 Frauen die am 15.03. und 22.03.2014 an einem VHS-Kurs zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung teilnahmen.

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