Schutz-Armband gegen K.o.-Tropfen
Regelmäßig aber vor allem während der Party-Zeit, wie bspw. im Karneval/Fasnach/Fasching, wird vor sogenannten K.o.-Tropfen gewarnt.
Zumeist reicht die Einnahme einiger weniger Tropfen aus, um eine narkotisierende Wirkung beim Opfer zu erzielen. Während solche Mittel früher als therapeutische Schlaf- und Beruhigungsmittel genutzt wurden, werden diese heute i.d.R. eher missbräuchlich verwendet.
Der Täter zielt dabei darauf ab, das ausgesuchte Ziel durch bspw. Raub oder Vergewaltigung zu schädigen. Opfer können daher Männer als auch Frauen sein!
Es stellt sich daher die Frage, wie man sich effektiv gegen eine solche Attacke schützen kann. Eine Idee ist, dass man mit Hilfe eines Teststreifens das Getränk auf chemische Substanzen testet, um so frühzeitig einen hinterhältigen Angriff zu erkennen.
In einer großen Drogeriemarktkette gibt es ein Armband, welches helfen soll, sich vor einer K.o.-Tropfen-Attacke zu schützen. Vereinfacht gesagt, kann der Anwender sein Getränk auf den Wirkstoff GHB testen. Hierzu soll der Proband sein Getränk umrühren und einen Tropfen auf ein Testfeld tupfen und zwei Minuten warten. Verfärbt sich das Testfeld, konnte der GHB-Wirkstoff nachgewiesen werden.
Auf der Verpackung ist für den Käufer erkennbar, dass dieser Test nur auf den Wirkstoff GHB anschlägt. Auf andere chemische Substanzen die bspw. zu einer Beeinträchtigung der Wahrnehmung führen können, reagiert dieser Test nicht.
Hinweis:
GHB ist die Abkürzung für Gamma-Hydroxybuttersäure. Dieses Mittel wird in den letzten Jahren vornehmlich als K.o.-Mittel eingesetzt. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass es weitere Substanzen gibt, die gleichfalls als K.o.-Tropfen eingesetzt werden könn(t)en.
Übrigens, auf der Verpackung weißt der Hersteller darauf hin, dass der Test auf die Prüfung von GHB ausgelegt ist.
Die Problematik ist jedoch die, dass, wie weiter oben beschrieben, dieser Test das Getränk nur auf einen Wirkstoff testen kann. Leider ist es so, dass es weitere chemische Substanzen gibt, die einen K.o.-Effekt auslösen können.
Leider ist es so, dass es bis dato noch kein Hersteller geschafft hat, ein Testverfahren zu entwickeln, welches alle K.o.-Wirkstoffe prüfen kann. Dies ist alleine aufgrund der Vielzahl der Substanzen und deren Verschiedenartigkeit nicht möglich.
Fazit:
Es ist gut, dass es Entwickler gibt, die sich der Gefahren von K.o.-Tropfen stellen. Und ebenso gut ist, dass die größte Gefahr (hohe Verbreitung von GHB) zuerst bekämpft. Auch der Hinweis, dass das Schutz-Armband lediglich GHB im Getränk nachweisen kann, ist gut.
Die Herausforderung ist jedoch, dass der durchschnittliche Partygänger sich i.d.R. nicht mit K.o.-Tropfen auskennt und daher eher davon ausgehen könnte, dass es nur einen Wirkstoff statt viele gibt. Daraus ergibt sich die Gefahr, dass man sich auf das Armband zu 100% verlässt und die eigene Aufmerksamkeit bzw. Achtsamkeit vernachlässigt. Denn was könnte passieren, wenn die Täter neue chemische Substanzen verwenden, die nicht mit diesem Armband nachgewiesen werden können?
Von daher sollten die üblichen Sicherheitsmaßnahmen gelten:
- Getränk persönlich vom Kellner / Barkeeper annehmen
- Getränk nicht unbeaufsichtigt stehen lassen
- Keine Annahme von offenen Getränken von unbekannten Personen
- Freunde achten aufeinander
- Getränke nicht aus den Händen lassen
- schnell und unverzüglich ärztliche Hilfe holen
Mehr zu dem Thema finden Sie auch in meinem Buch: